USA droht mit Ausstieg aus Weltpostverein

Unfaire Behandlung und Benachteiligung

Die USA hat mit dem Austritt aus dem Weltpostverein gedroht. Um diesen zu verhindern, zeigt sich der Weltpostverein der Vereinten Nationen kompromissbereit und hat mögliche Anpassungen der Branchenregularien präsentiert.

Die USA kündigte vergangenes Jahr an, 2020 aus dem Weltpostverein auszusteigen. Dieser ist ein 144 Jahre altes internationales Postabkommen der Vereinten Nationen. Grund dafür sei, dass sich die USA gegenüber China benachteiligt fühle.

Nun wurden die Änderungen in Bern angekündigt und im September soll bereits abgestimmt werden, ob die Mitgliedsstaaten in Zukunft selbst über die Postgebühren entscheiden und ob die bereits genehmigten Gebührenerhöhungen schneller eingeführt werden können.

Weiterhin wird über eine neue Richtlinie verhandelt, „nach der die Gebühren, die ebenfalls auf selbsterklärenden Postgebühren basieren, angeglichen werden, die aber auch übermäßige Preisauswirkungen abfedern soll“, berichtete die DVZ. Inwiefern sich diese Anpassungen auf das aktuelle Express- und Luftfrachtgeschäft auswirken, ist noch unklar.

Streitpunkt China

Insbesondere die Behandlung Chinas sorgte in der Vergangenheit verstärkt zu Konflikten. Die Volksrepublik wird von dem Weltpostverein nach wie vor als Entwicklungslang mit wirtschaftlich schwächeren Voraussetzungen behandelt. Daher muss das Empfängerland einen Teil der Versandkosten übernehmen. Da China aktuell kein Entwicklungsland mehr sei und die Regelung schon über 100 Jahre alt sei, kündigte die USA ihren Rückzug an.

Weiterhin werde die USA durch den reduzierten Gewinn der US-Post und dem damit einhergehenden Vorteil für ausländische Postdienste benachteiligt. „Die Menschen in diesem Land leiden unter einem unfairen System. Es ist billiger, kleine Päckchen von New York nach Peking zu schicken, als von San Francisco nach New York“, kritisierten US-Bürger laut Reuters.