Preissteigerung beim Stückguttransport möglich
Lkw-Maut könnte zu höheren Preisen führen
Der Logistikdienstleister IDS hat eine Prognose für die Preise vom Stückguttransport erstellt. Die Analyse umfasst die Auswirkungen der Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundesfernstraßen und die Erhöhung der Mautsätze. Dabei sagt IDS eine erhebliche Kostenerhöhung für Stückguttransporte voraus.
Die Analyse wurde im Rahmen einer internen Untersuchung durchgeführt. Über die zu erwartenden Mehrkosten lässt sich jedoch keine genaue Zahl ermitteln. Auch pauschale Aussagen über die Höhe der Kostensteigerungen können nicht getroffen werden, da die Auswirkungen von verschiedenen Faktoren wie dem Sendungsgewicht, der Transportentfernung sowie der Region des Versenders und Empfängers abhängig sind.
„Besonders signifikant wirkt sich die Mauterhöhung bei kleingewichtigen Sendungen aus“, so Dr. Michael Bargl, IDS Geschäftsführer. Dies basiere auf den internen Untersuchungen innerhalb des IDS Stückgutnetzes. Bargl demonstriert an einem Beispiel, dass sich die Flächenmaut bei Sendungen bis 100 Kilo und 300 Kilometer Transportentfernung um bis zu 50 Prozent auf die bisherige Maut erhöhen wird. Da kleingewichtige Sendungen durch die Zunahme von B2C-Sendungen immer häufiger werden, kann dies zu einem Problem werden. „Wir liegen heute bei einem B2C-Anteil von 14 Prozent und zweistelligen Wachstumsraten“, erläutert Bargl.
Laut der IDS Meldung sind die „derzeit kursierenden Angaben mit Gesamterhöhungen von 1,3 Prozent aufgrund von Durchschnittsgewichten von 300 Kilogramm und allgemein grundsätzlichen Annahmen nicht ausreichend veranschlagt.“ Außerdem sollen die Mehrkosten von Region zu Region variieren. Bargl vermutet, dass in den Regionen, in denen sich bisher wenige mautpflichtige Strecken befanden, sich die Kosten wegen der Mautausdehnung um das Drei- bis Fünffache der bisherigen Flächenmaut pro Sendung erhöhen werden. Zudem hält er eine Veränderung der Hauptlaufkosten abhängig vom Standort nicht für unwahrscheinlich. Bei den Betroffenen handele es sich dabei um Speditionsniederlassungen, die einen längeren Weg zum nächsten Autobahnanschluss haben und bis zum 30. Juni nicht mautpflichtig sind. Das ohnehin schon schwache Stückgutgeschäft wird davon zunehmend belastet.
„Preiserhöhungen von über 2,5 Prozent können daher je nach Sendungsstruktur und Region durchaus auf die Verlader als Kompensation der Mautkostensteigerung im Stückgut zukommen“, prognostiziert Bargl.
Die Regierung hat beschlossen, ab dem 1. Juli 2018 die mautpflichtigen Straßen auf insgesamt 52.000 Kilometer zu erweitern. Dies ist eine Zunahme von 250 Prozent auf die bisherigen mautpflichtigen Strecken. Bis zum 1. Januar 2019 sollen außerdem die Lkw-Mautsätze deutlich erhöht werden. Die Anzahl der mautpflichtigen Lkw ist im Stückgutverkehr seit der letzten Mauterhöhung in 2015 um rund 20 Prozent gestiegen.
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