Aldi Süd startet Pilotprojekt mit alternativen Antrieben

Erdgas- und Elektro-Lkw im Test

Aldi Süd hat ein Pilotprojekt gestartet, bei dem vier Erdgas-Lkw im täglichen Warenverkehr für fünf Jahre getestet werden. Die Fahrzeuge werden im Einzugsgebiet von vier Aldi Süd-Regionalgesellschaften eingesetzt. Dabei transportieren die Lkw Waren zwischen den Aldi Süd- Logistikzentren und den Filialen in der Umgebung von Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München.

Im Rahmen des Projekts soll getestet werden, ob sich die klimaschonende Antriebstechnologie als Alternative zu Diesel-Modellen lohnt. „Mit dem Test folgen wir den Richtlinien unserer Klimaschutzpolitik, die vorsieht, dass wir CO2-Emmissionen im eigenen Betrieb konsequent einsparen“, so Andreas Kremer, Leiter Logistikmanagement bei Aldi Süd.

Für das Projekt wurden Ballungsräume ausgesucht, in denen die Werte für Stickoxide oft die Grenze überschritten haben. Damit der Ausstoß gesundheits- und umweltschädlicher Abgase reduziert werden kann, muss neben der innovativen Fahrzeugtechnik auch die Tourenplanung optimiert werden. Am Tag führt der Erdgas-Lkw Lieferungen für fünf bis acht Filialen aus. „Die regional verfügbaren und für Lkw geeigneten Erdgastankstellen ohne Umwege zu erreichen, ist eine große Herausforderung. Hierzulande bieten nur etwa sechs Prozent der Tankstellen Erdgas an – und nicht alle lassen sich mit Sattelzügen nutzen“, erläutert Kremer.

Der Einsatz von Erdgas-Lkw bietet zahlreiche Vorteile. Durch die Nutzung von fossilem Erdgas können CO2-Emissionen verglichen zum Diesel-Lkw um rund 16 Prozent verringert werden. Weiterhin produzieren die Fahrzeuge 99 Prozent weniger Feinstaub, 70 Prozent weniger Stickoxide und weniger Lärm.

Im Rahmen des Projektes hat sich Aldi Süd mit mehreren Partnern zusammengeschlossen. Die Fahrzeuge Iveco Stralis NP stammen von Iveco und sind 400 PS stark. Mit Auflieger beträgt die Länge 16,5 Meter und können bis zu 130 Kilo komprimiertes Erdgas (CNG) aufnehmen. Pro 100 Kilometer werden rund 22 Kilogramm CNG verbraucht. „Wir freuen uns, an der Seite von Aldi Süd nun auch mit einem Partner aus dem Handel, eine klimaschonende Technik zu erproben und damit einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt zu leisten“, so Sönke Weichenthal, Business Director bei Iveco.

Die Auflieger werden von der Schmitz Cargobull AG aus Horstmar sowie von der Göttinger Heinrich Meyer GmbH produziert. Die Frigoblock Grosskopf GmbH aus Essen stellt die Transportkälteanlagen zur Warenkühlung her.

Weiterhin wird Aldi Süd auch den Einsatz eines Elektro-Lkw im Warenverkehr testen. Das Fahrzeug wird mit 100 Prozent TÜV-zertifiziertem Grünstrom aus Wasserkraft und Energie aus Fotovoltaikanlagen betrieben. Der Test wird über vier Jahre im westlichen Ruhrgebiet durchgeführt.