Knappheit an Paletten in Deutschland

Wartezeit von mehreren Wochen

In Deutschland herrscht aktuell eine Paletten-Knappheit. Unternehmen, die Paletten für den Warentransport benötigen, müssen sich auf längere Wartezeiten einstellen. Laut Medien sei der Grund die erhöhte Nachfrage von Paletten „Made in Germany“. Auch größere Unternehmen sind von der Knappheit betroffen.

„Es können längst nicht alle Anfragen bedient werden“, so Jan Kurth, Geschäftsführer des Bundesverbands Holzpackmittel, Paletten und Exportverpackungen (HPE). Dies betrifft die Anfragen nach Holzpaletten für den Warenversand. Laut der Welt belaufen sich die Wartezeiten auf Standardwaren wie Europaletten oder Chemiepaletten auf mehre Wochen.

Die Ursache der Knappheit des Versandmaterials liegt zum einen in der guten Wirtschaftslage, zum anderen in der hohen Nachfrage nach Produkten, die in Deutschland gefertigt sind. Insgesamt gibt es 440 Hersteller von Paletten und Exportverpackungen in Deutschland. Sie haben die Produktion „bereits massiv erhöht“, jedoch reicht dies nicht für die Abdeckung der hohen Nachfrage. Die HPE schätzt die Anzahl der in 2017 gefertigten Paletten auf 110 Millionen. Ein Wert so hoch wie nie zuvor.

„Unsere Branche ist der Drehzahlmesser für die Produktionsaktivitäten hierzulande. Sobald etwas gefertigt wird, egal ob für den Export oder den Inlandsmarkt, muss es mindestens einmal transportiert werden. Und dafür sind Paletten und Kisten unerlässlich“, erläutert Kurth. Laut Kurth benötigt allein die Chemie-Industrie zusätzliche 400.000 Paletten. Alleine diese Nachfrage könnte nicht erfüllt werden, dabei handele es sich nur um eine Branche und um einen kleinen Teil der Nachfrage. Auch der Gebrauchtmarkt für Paletten ist ausgeschöpft.

Mit der Knappheit an Paletten kommen auch die steigenden Preise. Laut HPE-Preisindex stiegen die Preise für Paletten um vier Prozent im Durchschnitt, verglichen zum Vorquartal. Auch die Preise für Massivholz, welches für die Fertigung von Paletten benötigt wird, haben sich seit Dezember erhöht. „Die dank guter Branchenkonjunktur hohe Schnittholznachfrage trifft derzeit auf ein deutlich eingeschränktes inländisches Angebot, was mitunter zu echten Belieferungsengpässen führt“, so Kurth. „Ausländische Märkte wie beispielsweise China oder Amerika saugen uns den Rohstoff regelrecht weg und sorgen teilweise sogar für Produktionsausfälle.“ Eine Entspannung der Situation sei angesichts der anhaltend guten Wirtschaftslage nicht absehbar.