Autonome Frachtschiffe in den Niederlanden

E-Frachter zwischen Rotterdam und Tilburg

Das niederländische Logistikunternehmen GVT möchte im Herbst diesen Jahres die ersten E-Frachtschiffe auf den niederländischen Gewässern in Betrieb nehmen. Aktuell hat sich GVT zwei E-Frachtschiffe der Firma Port-Liner gemietet. Die Schiffe sollen auf der Strecke zwischen Rotterdam und Tilburg eingesetzt werden.

Der Hersteller Port-Liner möchte in den nächsten zwei Jahren weitere 15 E-Frachter bauen. Die Schiffe sollen verschiedene Größen haben. Für das Vorhaben ist eine Investition von 100 Millionen Euro vorgesehen. Die Schiffe, die momentan in Bau sind, sind schon alle an Unternehmen vermietet.

Von den holländischen Medien werden die E-Frachter als „Tesla-Schiffe“ bezeichnet. Sie sind 110 x 11,4 Meter groß und können jeweils mit 270 Containern beladen werden. Die Schiffe werden mit vier Akkus betrieben, welche eine Kapazität von 7,2 Megawattstunden besitzen. Somit können die Schiffe 35 Stunden lang fahren, können jedoch innerhalb von vier Stunden wieder aufgeladen werden. Die Strecke, auf denen die Schiffe eingesetzt werden sollen, wird von GVT dreimal die Woche befahren und beträgt eine Dauer von neun Stunden.

Auch eine Strecke zwischen den Niederlanden und Belgien soll ab diesem Jahr mit dem klimaneutralen, emissionsfreien Schiff befahren werden. Port-Liner plant den Bau eines kleineren Frachters. Dieser wird 52 Meter lang sein und kann bis zu 15 Stunden fahren. Ein weiterer Vorteil der E-Schiffe gegenüber den herkömmlichen Schiffen ist der erweiterte Platz. Da die E-Frachter keinen Maschinenraum benötigen, bieten sie bis zu acht Prozent mehr Platz. Laut dem Hersteller ist der autonome Betrieb des Schiffes möglich, jedoch sollen die ersten Fahrten mit Besetzung an Bord durchgeführt werden.