EU-Exporte nach Großbritannien mehr als verdoppelt
Britische Unternehmen bereiten sich vor
Die Unternehmen in Großbritannien scheinen sich auf einen ungeregelten Brexit vorzubereiten: Laut einem Bericht der Fracht- und Laderaumbörse Timocom haben die britischen Unternehmen massiv ihre Lagerbestände erhöht. Damit einhergehend ist die Zahl von Warenlieferungen nach Großbritannien erheblich gestiegen.
Verglichen zum Vorjahreszeitraum ist die Anzahl der Lkw-Transporte aus ganz Europa nach Großbritannien im ersten Quartal 2019 um 112 Prozent auf mehr als das Doppelte angestiegen. Dies ergeben die von dem IT-Unternehmen quartalsweise erhobenen Zahlen des Timocom Transportbarometers, die die Entwicklung von Transportangebot und -nachfrage in Europas größter Frachten- und Laderaum-Anwendung untersuchen. Auf der Plattform sind 130.000 Nutzer und täglich bis zu 750.000 internationale Laderaum- und Frachtangebote aktiv.
„Unternehmen in Großbritannien, die von Importen aus Festland-Europa abhängig sind, erhöhen ihre Lagerbestände, um auf einen ungeordneten Brexit vorbereitet zu sein“, so David Moog, Business Analyst von Timocom.
Die Unternehmen rechnen mit langen Wartezeiten an der Grenze Großbritanniens im Falle eines No-Brexit-Deals. „Das wiederrum könnte zu Versorgungsengpässen führen. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist darüber hinaus die Verzollung der Waren“, kommentiert Moog weiter. Das stärkste Exportwachstum kommt aus den Ländern Deutschland, Frankreich und Polen.
Andere Ergebnisse ergeben sich aus der Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf dem innerdeutschen Markt und dem europäischen Festland. Hier hat sich die verhaltene Konjunkturdynamik mittlerweile auch in die Transportwirtschaft eingeschleust. Demnach sei die Nachfrage von Firmen, die über Timocom nach Transportoptionen für ihre Industrie- und Handelswaren suchen, im Q1 2019 abgestiegen.
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