Autonomes Fahrzeug bei Österreichischen Post

Zustellung mit unbemanntem E-Fahrzeug

In Österreich werden seit Juli von der Technischen Universität in Graz gemeinsam mit der Österreichischen Post und der Energie Steiermark einige Praxis-Tests zum Thema Zustellung von unbemannten E-Fahrzeugen durchgeführt. Im Rahmen der Zusammenarbeit wurde ein adaptiertes, innovatives E-Mobil „Made in Styria“ entwickelt. Der „E-Post-Roboter auf Rädern“ wurde nun zum ersten Mal öffentlich präsentiert.

Das Fahrzeug wurde nach Vorlage des Prototyps des vollautonomen Jetflyers aus dem weststeirischen Unternehmen i-Tec Styrica entwickelt. Dieser wird bereits seit einiger Zeit von der Österreichischen Post zur Zustellung genutzt. Die Navigation des Fahrzeuges erfolgt autonom: in Schrittgeschwindigkeit kann sich das Fahrzeug unbemannt zu verschiedenen programmierten Zielen in der Grazer Innenstadt lenken. Erreicht der Jetflyer sein Ziel, werden die Empfänger per SMS informiert und können so ihr Paket aus den Boxen holen.

„Als landesweit führender Paketdienstleister erproben wir laufend innovative Transport- und Logistiksysteme mit dem Ziel, unseren Kunden neue, individuelle Lösungen und ein breites Leistungsportfolio bieten zu können. Die Evaluierung, Pilotierung und der Bau von Prototypen ist dabei enorm wichtig, um die Möglichkeiten für die Zukunft optimal ausloten zu können. Gemeinsam mit unseren heimischen Partnern hat die Österreichische Post AG nun ein Konzept zur automatisierten Paketzustellung erarbeitet und in einem ersten Schritt das autonome Fahren im urbanen Raum erfolgreich getestet – wir sehen hierbei große Potenziale und werden daher in diesem Bereich die Forschung und Entwicklung weiter vorantreiben“, sagt Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik der Österreichischen Post AG.

„Wir sehen in der E-Mobilität generell großes Potential und investieren derzeit 3,2 Millionen Euro in 150 neue E-Tankstellen“, erläutert Vorstandssprecher Christian Purrer von der Energie Steiermark. „Diese Innovations-Partnerschaft mit der Post eröffnet neue Möglichkeiten, die wir ganz offensiv entwickeln wollen“. Durch das Projekt sollen Erkenntnisse gewonnen werden, die das Unternehmen für neue Geschäftsmodelle nutzen möchte: „Durch das Jetflyer-Projekt erschließen sich neue Anwendungsgebiete, die wir möglichst rasch unseren Kunden als Dienstleistungen anbieten werden“, so Vorstandsdirektor Martin Graf.

„Es freut mich sehr, dass sich die Steiermark einmal mehr als Vorreiter in Sachen Innovation präsentiert. Elektro-Fahrzeugen und autonomen Fahrsystemen gehört schließlich die Zukunft. Mobilität hat entscheidende Auswirkungen auf unsere Umwelt und hier vor allem auf die Luftgüte. Unser aller Mobilitätsverhalten wird sich in Zukunft daher ändern. Die Mobilität der Zukunft wird intelligenter, vernetzter und umweltfreundlicher sein. Die Elektromobilität sehe ich hier als wichtigen Bestandteil eines integrierten Gesamtmobilitätssystems, in dem Elektromobilität den Umweltverbund, bestehend aus öffentlichem Verkehr, Radfahren und zu Fuß gehen unterstützt und konventionell betriebene Fahrzeuge ersetzt. Das Land Steiermark fördert daher massiv die Anschaffung von Elektromobilität und sorgt mit durchdachten Aktionen für den Abbau von vorhandener Skepsis in Zusammenhang mit der E-Mobilität“, freut sich der für Verkehr, Umwelt und Erneuerbare Energien zuständige Landesrat Anton Lang.

„Wir sind stolz, dass wir es mit diesem Prototypen geschafft haben, unsere Expertise in der autonomen Navigation von Robotern erfolgreich auf ein Elektrofahrzeug in einem städtischen Umfeld zu übertragen. Die Robotik erobert sukzessive neue Bereiche mit autonomen Fahrzeugen, die sich von der Ausstattung her nicht von Hightech-Robotern unterscheiden. Zum Beispiel sind freifahrende Transportroboter mittlerweile Standard in der Industrie. Der nächste Schritt ist die Erweiterung auf urbane Bereiche wie Innenstädte“, so Gerald Steinbauer, Leiter der Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme – Institut für Softwaretechnologie (TU Graz).