Studie: Hohes Einsparpotenzial durch Leercontainer
Millionen von Containerbewegungen lassen sich vermeiden
Das Frauhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (Fraunhofer CML) publizierte eine Studie über das Handling leerer Container. Der Autor Dr. Johannes Schlingmeier erforscht unter dem Titel „Kooperationen in der maritimen Leercontainerlogistik“ die Potenziale von Leercontainerpools. Laut dem Fraunhofer CML betragen die weltweiten Kosten für Leercontainertransport und –handling rund 30 Milliarden US-Dollar. Trotz vorhandenen Vessel-Sharing-Agreements mangelt es an kooperativen Ansätzen im Hinblick auf Leercontainer, die große Einsparmöglichkeiten bieten.
Laut Schlingmeier ist die Grundlage einer gemeinsamen Leercontainerlogistik der regelmäßige Austausch von Standortinformationen. Dieser gebe jedoch der Konkurrenz Hinweise auf die Kundenstruktur. Weiterhin profitiert der Wettbewerber von den ihm zur Verfügung gestellten Leercontainern. Nur wenige Reedereien sehen das Potenzial einer Kooperation.
Der Autor verdeutlicht das Potenzial und die Vorteile von Kooperationen anhand des Netzwerkmodells der Logistik. Wirtschaftliche Vorgänge werden durch Knoten und Kanten demonstriert, welche ein Netzwerk bilden, in welches Rechte, Güter, Finanzströme und Informationen von Quellen über Senken zu Kanten einfließen. Die maritime Transportkette ist dabei die Grundlage für ein technisches und organisiertes System. Dort wird der Fluss abgebildet, die Knoten stehen in dem Netzwerk für Leercontainerlager.
Durch die stetige Änderung des Angebots ändert sich gleichzeitig das Netzwerk. Schlingmeier empfiehlt eine durchgängige Erhebung der aktuellen Daten. Des Weiteren steht eine Senke für den Ort der Nachfrage an Leercontainern. So kann die Höhe der Aufwandskosten anhand der Entfernung zwischen den Knoten und der Senke ermittelt werden. Analysiert man die globalen Leercontainertransporte, findet sich das größte Matchingpotenzial bei 20-Fuß-Containern. Insgesamt ließen sich von weltweit mehr als 35 Millionen Leercontainerbewegungen der Transport von rund 2,7 Millionen Leercontainern verhindern.
Schlingermeier empfiehlt eine Online-Plattform, auf der Containerreedereien und –leasinggesellschaften sowie Betreiber von Leercontainerdepots leere Container anbieten und anfragen können. Die Studie begann im Jahr 2012, seitdem nahmen neun der 35 größten Reedereien teil.
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