7 Erfolgsfaktoren auf dem Weg zum optimalen Transportmanagement

Die eigene Logistik ist für viele Unternehmen zu intransparent. Viele verzetteln sich im globalen Wettbewerb mit logistischen Randthemen, die man besser auslagern sollte. Im Interview spricht der Fourth-Party-Logistics-Experte Gerald Floß Klartext und beschreibt, wie einfach Unternehmen ihre Logistik verbessern können. Der Geschäftsführer der Kloepfel 4PL Solutions ist davon überzeugt, dass Mittelständler von ihrem Transportmanagement mehr erwarten sollten.

1. Transparenz: Sind transparente Prozesse beim Transportmanagement nicht selbstverständlich?

Nein, leider nicht. Daher fordern wir als 4PL-Dienstleister (Fourth Party Logistics Provider, Infografik) von der Logistikindustrie, diese Transparenz herzustellen, sodass der Kunde die Kontrolle über seine Logistik aufbauen kann.

Im Online-Handel, wie bei Ebay oder Amazon, die mit KEP-Dienstleistern zusammenarbeiten, ist das seit Jahren selbstverständlich. Jeder von uns kennt das aus seinem privaten Umfeld. Wir bestellen Socken im Internet und können zu jeder Zeit sehen, wo sich die Sendung gerade befindet. Wir sehen ob sie das Lager verlassen hat und auf dem Weg zum Umschlagspunkt beim Spediteur ist, wann sie geliefert wird und ob sie gegebenenfalls zum Schluss beim Nachbarn abgegeben wurde. Das versteht man unter Prozesstransparenz im Transportmanagement.

Aber leider sind wir bei Versendungen in der Industrie von diesem Thema meilenweit entfernt und das ist die ganz besondere Herausforderung in den nächsten Jahren.
Wir möchten, dass jeder Unternehmensverantwortlicher, der diese Transparenz bei Ebay oder Kurierdiensten kennt, diese auch für seine industriellen Güter bekommt.

Wie löst Kloepfel 4PL dieses Problem?
Wir bringen unseren Kunden ein Transportmanagementsystem mit, in das er nicht investieren muss. Die Aufgabe des Transportmanagementsystems ist es, den Versand transparent zu machen, indem es Tracking- und Tracing-Daten verarbeitet und überwacht.

Leider ist es aber oft so, dass jedes System nur so gut ist, wie die Daten die reinfließen.

Da liegt die Herausforderung, frei nach dem Motto „Shit-In – Shit-Out“. Die Datenqualität über alle Logistikdienstleister hinweg, ist im Bereich von Stückgut- und Teilladung als auch Komplettladung unterschiedlich gut. Das Problem ist, dass der Markt mit seiner Vielzahl von Anbietern sehr versprengt ist. Jeder dieser Teilnehmer hat beispielsweise andere EDV- und Telematik-Systeme, um Daten von den Fahrzeugen zu bekommen.

Kloepfel 4PL Solutions löst dies, indem wir beispielsweise versuchen die Dispositionsabteilungen der Speditionen zu umgehen, damit wir mit unseren Techniken direkt auf die Onboard-Unit und damit auf die Daten der Fahrzeuge oder der Fahrer zugreifen können.

Gleichzeitig implementieren wir Tarifsysteme, die den Spediteur ermutigen seine Datenqualität hochzuhalten und diese permanent zu messen. Heutzutage ist die zeitnahe Datenqualität genauso wichtig wie der Transport als solches. Das heißt, dass Statusdaten, die nicht rechtzeitig geschickt werden, für uns genauso eine Verfehlung darstellen, wie ein verspäteter Transport. Letztendlich kann beides zum Verlust des Auftrages für den Transportdienstleister führen.

Bei jedem unserer Kunden und Projekte erreichen wir so eine hohe Transparenz. Sowohl das Supply-Management-System als auch die Mitarbeiter unserer Kunden können dann im Kloepfel 4PL-Controlltower nahezu in Echtzeit ihre Logistik überwachen und kontrollieren.

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter: Für alle, die sich für exklusive Tipps, Trends und News rund um das Thema Einkauf und Beschaffung interessieren, veröffentlichen wir monatlich das Kloepfel Magazin.

Hier geht es zur Anmeldung

2. Automatisierung: Ist Automatisierung nicht ein alter Hut?

Das sollte man meinen. Aber leider ist es immer noch so, dass gerade im Mittelstand die Automatisierungsquote in der Transport- und Versandabwicklung Inbound wie Outbound sehr niedrig ist. Es wird immer noch zu viel händisch gearbeitet. Es werden immer noch zu viele Informationen über E-Mail ausgetauscht. Wir haben mehrfache Medienbrüche, Daten werden mehrfach erfasst etc. Das aber kostet Geld und bindet die immer knapper werdende Arbeitskraft.

Automatisierung ist kein Hexenwerk. Man benötigt nur die passenden Tools und das Know-how, um wirklich alle Informationen, die ja eigentlich sowieso aus den hauseigenen ERP-Systemen kommen, so aufzubereiten und weiterzuverarbeiten, dass jeder Beteiligte am Transportprozess seine Informationen elektronisch bekommt.

Bloß die einzelnen Investitionen, um das einmalig aufzusetzen, sind sehr groß…

Stimmt, aber genau da setzt der Kloepfel-Controlltower mit seinem Transportmanagementsystem an. Wir haben die Prozesse, die Erfahrung und die Systeme dazu. Bei uns braucht der mittelständische Industriekunde nur eine einzige Schnittstelle. Nicht nur der Datenfluss zu den Spediteuren ist dann automatisiert, sondern auch die Pflege und Einstellung des Systems wie auch die Stammdatenpflege.

Wir bieten jedem Unternehmen ein individuelles Konzept aus Servicedienstleistung und Technologiebereitstellung.

3. Outsourcing: Kann und sollten Unternehmen ihre Logistik auslagern?

Es geht letztendlich darum, dass jedes Unternehmen auf seinen Geschäftszweck fokussiert sein sollte, um sich im globalen Wettbewerb nicht zu verzetteln. Daher sollte ein mittelständisches Industrieunternehmen sich auf seine Kunden, Produktion und Forschung fokussieren und nicht unbedingt auf das Randthema Logistik.

Dafür gibt es Logistikprofis, die in alle Bereiche der Logistik reingucken und dort dann ein optimales kundenindividuelles Setup designen – egal ob es das operative Transportmanagement ist, ob es Gefahrgutfragen sind oder Zoll- und Außenhandelsthemen.

Allerdings sollte man sich unabhängige Profis, also 4PL-Logistiker, suchen, die nicht zu einem Transportunternehmen gehören und die nicht einem Fuhrpark etc. verpflichtet sind. Diesen Unternehmen geht es meistens nur darum, ihren Fuhrpark respektive Ihre einen Assets bestmöglich auszulasten.

Unabhängige 4PL-Logistiker wie Kloepfel 4PL Solutions hingegen, sind daran interessiert Logistik-Kosten zu reduzieren und Lkws möglichst wenig auf die Straße zu bringen. Das schont dann nicht nur den Geldbeutel, sondern natürlich auch die Umwelt.

Hier geht es um die 4PL-Definition schlechthin. 4PL heißt Unabhängigkeit. Ein 4PL-Dienstleister darf nie in Abhängigkeit mit der eigentlichen Transportleistung oder dem Leistungserbringer stehen.

4. Standardisierung: Lohnt der Aufwand der Standardisierung bei der Logistik?

Ganz klar: Ja. Standardisierung ist als Grundlage, für die Automatisierung zu sehen. Ob nun Frachtkonditionen, Prozesse, Begrifflichkeiten oder ähnliches, es gibt in der Logistik leider nicht viele standardisierte Themen. Die meisten Standards, die weit verbreitet sind, sind zum einen das Incoterm und vielleicht auch eine Containergröße, aber dann hört das auch schon auf.

Wenn man eine Vielzahl von Prozessarten, von Werken, die man bedienen muss, und von Logistikdienstleistern hat, die man einsetzen muss, ist es wichtig überall an diesen Stellen Standards zu definieren. So wird dann nicht jede Kleinigkeit gleich zur störenden Ausnahme. Nur was einigermaßen standardisiert wird, kann letztendlich auch automatisiert werden. Dann gelten keine Interpretationsspielräume für alle am Prozess Beteiligten. Deswegen ist die Standardisierung im Transportmanagement in der Logistik allgemein so enorm wichtig.

Damit alle eine einheitliche Sprache sprechen und man nicht täglich den Turmbau zu Babel erlebt?

Ganz genau. Bei so vielen Beteiligten an einem immer komplexer werdenden Prozess, gerade in internationalen und interkontinentalen Transportketten, ist eine Standardisierung unumgänglich. Allerdings wird diese bei weitem noch nicht so umgesetzt, wie man es eigentlich haben müsste.

Deswegen muss man sich gerade in einem größeren Projekt, wenn man ein Transportmanagementsystem einführt, zu Beginn über das Thema Standardisierung unterhalten. Dabei darf man natürlich auch nicht übertreiben und muss alle Beteiligten beim Kunden abholen.

Aber ohne ein vernünftiges Maß an Standards würde ein Transportmanagementsystem-Projekt komplett aus dem Ruder laufen.

5. Skalierbarkeit: Wie meistern Sie diese?

Das ist ebenfalls ein Thema, was eng mit Outsourcing und automatisierten Lösungen zu tun hat. Skalierbarkeit bedeutet für uns, dass wir unserem Kunden ganzheitliche Logistik-Systeme anbieten, die sich ihm quantitativ jederzeit anpassen.

Das ist eine Besonderheit von Kloepfel 4PL Solutions.

Genau. Unser System und damit auch die Logistikkosten passen sich dem Kunden vollvariabel an: ob strategische oder operative Bestandteile, saisonale Schwankungen, Shipment als Pay-per-Klick und so weiter. Die gesamte Transportlogistik, sowohl die Frachtkosten als auch die Steuerung, passen sich den Bedürfnissen des Kunden an.

So kann er viel besser kalkulieren. Der Unternehmer hat eine wirklich feste Kalkulationsgröße für seine Logistik und auch keinerlei Remanenzkosten. Wenn es beispielsweise saisonale Absatzschwankungen oder gar Werksschließungen gibt, fallen keine Kosten zum Beispiel für festangestellte Mitarbeiter oder andere logistische Fixkosten an.

Das ist so ein erheblicher Wettbewerbsvorteil für die Unternehmen, dass sich viele für unser Kloepfel 4PL-Outsourcing-Projekt interessieren.

6. Neutralität: Gemeint ist das 4PL-Prinzip?

4PL Dienstleister können ihren Kunden die individuelle, skalierbare Logistiklösungen nur designen und umsetzen, wenn sie unabhängig sind und nicht mit den sogenannten 1-, 2- 3-PLern in Konkurrenz stehen.

Auf der anderen Seite braucht der Markt aber den vielfältigen Preis-Leistungs-Wettbewerb der assetgetriebenen Logistikunternehmen. Nur eben, dass der 4PL-Diensleister hier der optimale – weil unabhängige – Logistikdienstleister ist, der von allen Logistikanbietern für seinen Kunden die Best in Class-Lösung beschaffen kann.

7. Messbarkeit: Was nicht kontrolliert wird, wird nicht ernstgenommen. Was bedeutet Messbarkeit für Kloepfel 4PL?

Der „gemeine“ 4PLer beschäftigt sich ja von seiner Aufstellung her nur mit der Optimierung der Logistik seines Kunden und nicht mit der Auslastung von Transportequipment. Zur Optimierung gehört natürlich auch das Messen. Nur was messbar ist, kann auch optimiert werden.

Dem stellt sich der 4PLer sehr gerne, da er sowieso durch sein Entlohnungssystem zeigen muss, dass er die Logistiklandschaft seines Kunden verbessert hat.

Die Optimierung zielt nicht nur auf monetäre Aspekte, sondern ganz wesentlich auch auf qualitative. Beispielsweise die Transportprozesse, die Qualität der eingesetzten Dienstleister, Fehlerquoten, Beschädigungsquoten und Kostenentwicklung.

Auch da ist der industrielle Mittelstand meistens nicht so aufgestellt, dass er die Kosten oder Leistungstransparenz in der Logistik hat. Die muss oft erst durch uns im Projekt hergestellt werden.

Vielen Dank für das Interview!

4PL – Fourth Party Logistics