Zahl der Frachtdiebstähle steigt

Neuer Rekordwert erreicht

Die Transportsicherheitsvereinigung Tapa hat aktuelle Zahlen zu der Anzahl der Frachtdiebstähle im vergangenen Jahr veröffentlicht. 2018 wurde mit 4.000 gemeldeten Fällen in den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika ein neuer Rekordwert erreicht. 2017 wurden vergleichsweise nur 2.900 Diebstähle gemeldet.

Der neue Rekordwert scheint jedoch nur die Spitze des Eisbergs zu sein, denn Frachtdiebstähle werden selten bei der Polizei gemeldet und statistisch erfasst. Laut den Zahlen von Tapa ist Deutschland in 142 Fällen betroffen gewesen. Schätzungen der Deutschen Branchenverbände zufolge liegt die Zahl gestohlener Lkw Ladungen in Deutschland jedoch bei rund 26.000.

Kosten in Milliardenhöhe

Der Diebstahl der Ladung verursacht bei Unternehmen regelmäßig hohe und unvorhergesehene Kosten. Der geschätzte Wert geklauter Waren liegt für das Jahr 2016 bei 1,3 Milliarden Euro. Zusätzlich sollen noch 900 Millionen Euro an Folgekosten durch Lieferverzögerungen, Produktionsausfällen und Umsatzeinbußen entstanden sein. Die Schäden für ganz Europa schätzt Tapa auf mehrere Milliarden Euro.

Am häufigsten werden mit elf Prozent Zigaretten, Nahrungsmittel und Getränke gestohlen. Waren, die sich zu Geld machen lassen, sind dabei bei den Tätern am beliebtesten. Dazu zählen ebenfalls Kleidung, Schuhe, Einrichtungswaren, Haushaltsgeräte und Kosmetikprodukte.

Rund 60 Prozent der Diebstähle fanden auf einem ungesicherten Parkplatz statt. Daher arbeitet die Tapa durchgängig daran, mit einem eigenen Zertifizierungsprogramm höhere Sicherheitsstufen für Parkplätze in Europa zu etablieren.

Paketzusteller immer häufiger betroffen

Immer anfälliger für Diebstähle werden aber auch die Paketzusteller. In Spanien ist die Zahl der gemeldeten Fälle am höchsten, aber auch in den anderen europäischen Ländern ist ein Zuwachs zu sehen.

Ein möglicher Grund ist, dass Transporter weniger gesichert sind als Lkw. Häufig werden auch die Fahrzeuge unbeaufsichtigt gelassen. Daher fordert Tapa, möglichst schnell entsprechende Sicherheitsmaßnahmen einzuführen.