Weniger Briefpost und mehr Beschwerden

Längere Laufzeiten und weniger Briefkästen

Steht die Briefpost vor dem Aussterben? Pro Jahr sinkt die Menge versendeter Briefe um zwei bis drei Prozent. Auch die Anzahl der Briefkästen wird immer kleiner. Waren es 2011 noch 112.381 Kästen, sind es dieses Jahr nur noch 109.791 – ein Rückgang von 2,3 Prozent.

Laut einem Bericht der Bundesnetzagentur werden auch immer weniger Briefkästen am Nachmittag gelehrt. Die Menge hat um 12.600 auf 47.600 Kästen abgenommen. Analog dazu ist die Zahl der Kästen, die nur Vormittags geleert werden, um rund 10.000 auf 62.200 gestiegen. Demnach dürften die Post-Kunden länger auf ihre Briefe warten.

Der Bericht der Bundesnetzagentur belegt außerdem, dass die Zustellung von Briefen am nächsten Tag immer seltener erfolgt. Während 2011 noch 93,7 Briefe in diesem Zeitraum zugestellt wurden, waren es 2018 nur noch 88,3 Prozent. Damit liegt die Deutsche Post noch über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert von 80 Prozent.

Weniger erfreulich für die Deutsche Post dürfte die Zunahme der Kundenbeschwerden sein. Im ersten Quartal 2019 wurden 3.879 Beschwerden eingereicht – ein neuer Rekordwert. 2.600 davon erfolgten in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres. Die häufigsten Gründe für die Unzufriedenheit waren verspätete oder ungenaue Zustellungen sowie die ungünstigen Öffnungszeiten der Post-Filialen.

Ob die von der Deutschen Post angekündigten Qualitätsverbesserung auf der letzten Meile erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten.