Seegüterverkehr profitiert von Handel mit China
Deutsche Einfuhrumsatzsteuer-Praxis belastet Häfen
China ist einer der wichtigsten Handelspartner für Deutschland. 2017 wurden zwischen Hamburg und China zwei Millionen Tonnen Waren im- und exportiert. Jedoch ist Hamburg trotzdem auf Platz 5 der Bundesländer-Ranking. Auf Platz vier liegt Niedersachsen (2,1 Millionen Tonnen), auf dem dritten Platz Baden-Württemberg (2,3 Millionen Tonnen). Auf dem zweiten Platz befindet sich Bayern (2,7 Millionen Tonnen) und auf dem ersten Platz steht mit Abstand Nordrhein-Westfalen (6,3 Millionen Tonnen).
Holzwaren, Papier, Pappe und Druckerzeugnisse sind wichtigste Handelsgüter
Besonders bei der Containereinheit TEU lässt sich die Bedeutung Chinas inkl. Hong Kong für den Hamburger Hafen erkennen. Der TEU-Wert beträgt 2,62 Millionen. Die wichtigsten Handelsgüter, die nach China ausgeführt werden, sind Holzwaren, Papier und Pappe sowie Druckerzeugnisse. Davon werden insgesamt 3,1 Millionen Tonnen nach China verschifft. Weiterhin werden rund 800.000 Tonnen chemische Erzeugnisse und 786.000 Tonnen Nahrungs- und Genussmittel nach China exportiert. 2017 wurden insgesamt rund 9,6 Millionen Tonnen Güter nach China transportiert.
Chemische Erzeugnisse werden am meisten importiert
Bei den importierten Gütern werden am meisten chemische Erzeugnisse mit 2,1 Millionen Tonnen nach Deutschland importiert. Darauf folgen Maschinen und Haushaltsgeräte mit 2 Millionen Tonnen und danach Metalle sowie Metallerzeugnisse mit über 1,8 Millionen Tonnen. Insgesamt wurden rund 14,4 Millionen Tonnen von China nach Deutschland eingeführt.
Asien ist Hauptmarkt des Hamburger Hafens
Der Hamburger Hafen ist durch seine Verteilerfunktion, insbesondere durch das gut ausgebaute Hinterlandnetz, ein attraktiver Umschlagplatz für ganz Europa. Der Hafen verfügt über eine gut ausgebaute Infrastruktur für Bahn, Binnenschiff und Lkw. Ein weiterer Vorteil ist das umweltgerechte Hafenmanagement. Besonders der Verkehr nach Asien ist einer der Hauptmärkte von Hamburg. 2017 waren 17 Linien mit Verbindung zu chinesischen Häfen aktiv, davon 13 Vollcontainerliniendienste und vier Stückgutdienste. Pro Woche fahren 235 Containerzugverbindungen zwischen Hamburg und China.
Umstellung auf EU-Standards in allen deutschen Häfen
Trotz des regen Außenhandels mit China steht der Hamburger Hafen in anderen Bereichen vor erheblichen Schwierigkeiten. Es erfolgt eine Anpassung der deutschen Einfuhrumsatzsteuer-Regelung nach EU-Standards. Grund dafür ist die Standortbenachteiligung des Hamburger Hafens durch die in Deutschland übliche Praxis. Der deutsche Fiskus berechnet schon beim Löschen einer Ladung die Einfuhrumsatzsteuer. Dies „belastet die entsprechenden Unternehmen mit erheblichen Kosten, die sie erst mit Verzug erstattet bekommen“, so die DVZ. Aufgrund dessen verteilen sich die Ladungsmengen „massiv in die Westhäfen“.
Die Hamburger Wirtschaftsbehörde begründet die Änderung der deutschen Einfuhrumsatzsteuer-Regelung damit, „dass in Hamburg bis zur Abschaffung des Freihafen-Status erst in dem Moment Abgaben erhoben wurden, da die Güter die Freihafengrenze passierten und ins Zollinland transferiert wurden.“ Es sei eine ehemalige Regelung, die den Hamburger Hafen zu seinem Erfolg verhalf.
Von der aktuellen Regelung sind alle deutschen Seehäfen betroffen. Es herrscht Zuversicht, dass die Umstellung auf EU-Standards bis zum Ende dieses Jahres eingeführt werden kann.
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