Risikobericht 2019 für die Supply Chain
Resilience360 veröffentlicht Jahresrisikobericht
Die Cloud-basierte Risikomanagement-Plattform Resilience360 hat ihren Jahresrisikobericht zu den Risiken der Supply Chain für 2019 veröffentlicht. Basierend auf den Risiko- und Störfalldaten der Plattform wurden anhand der Risikofaktoren des letzten Jahres die Störfaktoren für das Jahr 2019 entwickelt. Das Portal wird von der Deutsche Post DHL Group betrieben, die erläuterte, der Jahresrisikobericht von Resilience 360 sei ein Produkt aus Erfahrungen und Erkenntnissen interner Analysten.
Die größten Risiken 2018
Vergangenes Jahr zählten zu den größten Hürden klimabedingte Störungen im Logistikgeschäft mit extremen Wetterbedingungen, Cyberangriffe und Unsicherheiten bezüglich der Handelsströme. Insbesondere die Streitigkeiten zwischen den USA und anderen Ländern – wie China – habe dem Handel Sorgen über neue unilaterale Einfuhrzölle bereitet. Ein weiterer Faktor ist die Unklarheit über den Austritt Großbritanniens aus der EU, wodurch es vermehrt zu Staus an der Grenze und Verzögerungen an den Häfen kommen kann.
Bezüglich der Cybersicherheit wurden mehr Störfälle in der Lieferkette und Verkehrsinfrastruktur gemeldet. Kriminelle Akteure zielen verstärkt darauf ab, Geschäftsgeheimnisse zu stehlen und somit Unternehmen zu erpressen oder die Wirtschaft zu stören.
Weiterhin wurden zahlreiche Störungen von dem Wetter verursacht. Waldbrände, Dürren, Niedrigwasserstände und schmelzendes Eis haben den größten negativen Effekt auf die Lieferketten ausgeübt.
Deutschland und Großbritannien am meisten betroffen
In Europa wurden die meisten Risikovorfälle in Deutschland und Großbritannien vermerkt. Zwei Drittel davon waren Ladungsdiebstähle, Industriebrände, Explosionen und Zugunfälle.
Insgesamt war die Verteilung in Europa gleichmäßiger als in anderen Regionen. Die Mehrheit der Vorfälle mit 44,7 Prozent wurden von Luftverkehrs- und Landtransportunfällen verursacht. Darauf folgen mit 12,9 Prozent zivile Unruhen, wie beispielsweise Proteste im Zusammenhang mit dem Tag der Arbeit und den Gelbwesten in Frankreich und Belgien. Durch die Dürre im Sommer und Herbst kam es zu Rekord-Niedrigwasserständen am Rhein.
Prognose für 2019
Laut dem Bericht seien mehrere Risiken zu erwarten. Auch im nächsten Jahr seien internationale Spannungen im Handel zu erwarten. Weiterhin können Unternehmen mit zusätzlichen Kosten durch den Rohstoffmangel, Rückrufaktionen und Sicherheitsrisiken sowie strengeren Umweltauflagen rechnen. Die steigende Nachfrage nach Rohstoffen, dessen Angebot derzeitig sowieso dürftig ist, könnte wegen politischer Instabilitäten und Stillständen bei Lieferanten zu Rohstoffengpässen bei Materialien wie Lithium, Kobalt und Adiponitril verursachen.
Weiterhin wird vor Rückrufaktionen und Sicherheitsrisiken aufgrund des erhöhten öffentlichen Bewusstseins für Qualitätsfragen sowie der strengeren Durchsetzungen durch Regulierungsbehörden in stark regulierten und strikt kontrollierten Bereichen gewarnt. Zudem erwarte man Maßnahmen zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung weiterer Branchen in ganz Asien. Es ist ebenfalls mit neuen Anforderungen der US-Umweltschutzbehörde zu rechnen.
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