Preise für Warensendungen aus China erhöht

Briefe und Pakete ab 2018 streng unterschieden

Ab 2018 werden die Preise für direkt versendete Pakete aus China erhöht. Der Weltpostverein legte eine neue Regel fest, bei der Briefe und Pakete künftig unterschieden werden. Das vorher vorhandene Schlupfloch kann so kaum noch genutzt werden. Vor allem die Deutsche Post DHL und Co. können einen Vorteil daraus ziehen.

Der wachsende Online-Handel sorgt auch für erhebliche Mehreinnahmen in der KEP-Branche. Trotzdem nehmen die Gewinne nicht allzu sehr zu, da die Einnahmen pro Sendung sinken. Dies liegt vor allem an den international versendeten Paketen. Das Sendungsvolumen ist von 2015 bis 2016 um zehn Prozent gestiegen, jedoch erhöhte sich der Umsatz der KEP-Unternehmen lediglich um fünf Prozent. Bei genauerer Betrachtung der einzelnen internationalen Standardsendungen hat sich der Umsatz sogar um fünf Prozent verringert.

Durch die neue Regelung des Weltpostvereines könnte sich dies jedoch ändern. Da Briefe und Pakete nun streng getrennt werden, gibt es keine Möglichkeit mehr das bisherige Schlupfloch zu nutzen. Bisher mussten Besteller in Deutschland aufgrund einer Besonderheit im internationalen Versandgeschäft für den Versand von Waren aus Fernost nichts bezahlen. Weiterhin wurden kleine Waren von den chinesischen Händlern oft als Brief und nicht als Paket versendet.

Dies ist schon lange in der Diskussion. Auch die E ommerce Europe wies bereits vor einigen Jahren auf die Marktverzerrung hin. Bei der Tagung des Weltpostverbandes in Istanbul 2016 war Ecommerce Europe einer der Mitverantwortlichen für die Anpassung von Sendungen bis 2 kg an die neuen Entwicklungen.

Nun werden Briefe und Pakete durch ein sogenanntes „Leichtgewichtsystem“ voneinander getrennt. Kosten werden nun abhängig von dem Inhalt der Sendung bestimmt. Demnach können Sendungen mit leichten Waren nicht mehr als Briefsendung verschickt werden. Die Vergütung pro Posten an Drittpostgebiete wird ab dem 1. Januar 2018 verglichen mit grenzüberschreitenden Briefposten um etwa 120 Prozent erhöht. Auch die Gebühr für die Eintragung von Briefpostpositionen ohne vorgegebenen Inhalt steigt um 80 Prozent. Briefsendungen werden um drei Prozent pro Jahr erhöht.

Aufgrund der gestiegenen Versandpreise kann mit einer Kostensteigerung bei den chinesischen Händlern gerechnet werden. Wird ab 2018 probiert ein Paket als Brief zu verschicken, können die KEP-Dienstleister ablehnen und Postgesellschaften müssen die Sendungen nicht zustellen. Auch kann ein Nachporto berechnet werden. Falls die Gebühr nach sechs Wochen nicht eintrifft, darf das Paket vernichtet werden.