Logistics Performance Index über Logistik verschiedener Länder
Deutschland zum wiederholten Mal auf Platz 1
Die Weltbank Gruppe hat nun zum vierten Mal in Folge den „Logistics Performance Index“ (LPI) publiziert. Auch in diesem Jahr sowie 2012, 2014 und 2016 ist Deutschland auf Platz eins im Einzelresultat und in der Gesamtwertung.
Laut dem Index hat der Wirtschaftsbereich Logistik einen Wert von 4,3 Billionen Dollar. Logistik ist nach dem LPI ein Netzwerk von Dienstleistungen, welches den physischen Warenverkehr innerhalb und außerhalb der Grenzen voranbringt. Zu diesem Netzwerk gehören der Transport, die Lagerhaltung, Immobilien, Expresszustellung, Terminalbetrieb sowie Daten- und Informationsmanagement.
Die Logistik macht aus, wie effizient Güter ihr Endziel erreichen und ist ein wichtiger Faktor der Handelsmöglichkeiten des Landes. Daher ist die Logistik die Basis des globalen Handels. „Da Lieferketten globaler verteilt werden, kann die Qualität der Logistikdienstleistungen eines Landes bestimmen, ob sie an der globalen Wirtschaft teilhaben kann oder nicht,“ so Caroline Freund, Director, Global Practice Macroeconomics, Trade & Investment bei der Weltbankgruppe.
Anhand des Indexes lässt sich erkennen, dass Einkommensstärke eine große Rolle bei dem Ranking spielt und gleichzeitig die Logistikleistung der Länder beeinflusst. Länder, deren Einwohner ein hohes Einkommen haben, sind in der Logistik um 48 Prozent besser als Länder, die von einem geringen Einkommen geprägt sind.
Nationaler und internationaler LPI untersucht
Der LPI untersucht zwei Faktoren der Leistung eines Landes. Zum einen der inländische LPI, eine quantitative und qualitative von nationalen Logistikexperten erstellte Bewertung. Zum anderen der internationale LPI, welcher aus den Bewertungen von Dienstleistungen durch internationale Logistikexperten besteht. Der inländische LPI informiert insbesondere über die Infrastruktur eines Landes, die Qualität von Dienstleistern, Grenzverfahren und die Zuverlässigkeit der Lieferkette. Anhand des internationalen LPI lassen sich Informationen darüber gewinnen, wie die Handelspartner eines Landes die Effizienz und Qualität der Logistikdienstleistungen einschätzen.
Deutschland erneut auf dem ersten Platz
Bei dem nationalen und dem internationalen LPI steht Deutschland erneut auf Platz 1 mit einem Durchschnittswert von 4,19. Danach folgen die Niederlande und Schweden mit einem Wert von 4,07. Zu den Top Ten gehören Belgien, Singapur, das Vereinigte Königreich, Japan, Österreich, Hongkong und die USA.
Weiter hinten im Ranking befinden sich Länder mit einem mittleren bis niedrigen Einkommen. Die Länder sind von fragilen Volkswirtschaften, von bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen oder politischen Unruhen betroffen oder es handelt sich um Binnenstaaten, die aufgrund ihrer Lage einen schlechten Anschluss an globale Lieferketten haben. Die letzten drei Plätze sind Afghanistan, Haiti und Somalia.
Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit und Cyber-Sicherheit sind relevant
Weiterhin untersucht der LPI Trends und Herausforderungen in der Branche. Laut der Logistik Heute hebt die Studie die „wachsende Besorgnis hervor, was die Resilienz von Supply Chains, ihre Umweltbilanz und die Fachkräfte-Nachfrage“ betrifft. Demnach spüren die Industrie- und die Entwicklungsländer den Mangel an Fachkräften deutlich. Industrieländer stehen vor dem Problem der mangelnden Lkw-Fahrer, Entwicklungsländer haben Bedarf an Führungskräften.
Eine weitere Herausforderung ist das Thema Cyber-Sicherheit sowie die ökologische Nachhaltigkeit der Logistik. Große Logistiker sind bereits auf der Suche nach umweltfreundlichen Versandoptionen. 28 Prozent der Befragten aus den einkommensstarken Ländern gaben an, dass Verlader oft oder immer umweltfreundliche Versandoptionen verlangen.
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