DHL möchte in Schweiz expandieren

1.000 Anlaufstellen in 2 Jahren

DHL möchte in der Schweiz weiter expandieren. In den kommenden zwei Jahren sollen dafür über 1.000 Abholstellen gebaut werden. Langfristig möchte DHL mit der Schweizerischen Post in direkte Konkurrenz in Sachen Marktführer treten.

Ab Mitte September will DHL verstärkt in der Innenstadt sowie an Privathaushalte Pakete zustellen. Bisher führte das Unternehmen in der Schweiz hauptsächlich Lieferungen in andere Länder und an große Schweizer Geschäftskunden durch.

Gründung einer neuen Gesellschaft

Um seinen Plan von der Expansion umzusetzen, hat DHL eine neue Gesellschaft mit dem Namen DHL Parcel Switzerland ins Leben gerufen. So möchte der Logistiker in den nächsten Jahren „eine starke Nummer zwei in der Schweiz werden“, so Chef Günther Birnstingl. Birnstingl ist bereits für das Geschäft in Österreich zuständig und erreichte in den letzten drei Jahren einen Marktanteil von 25 Prozent.

Damit will man in den kommenden Jahren „eine starke Nummer zwei in der Schweiz [..] werden“ heißt es vom Chef der neuen Gesellschaft, Günter Birnstingl, in einem Interview mit der SonntagsZeitung. Birnstingl leitet bereits das Österreich-Geschäft der DHL, welches dort in den vergangenen drei Jahren einen Marktanteil von 25 Prozent ausmachte.

„Ein wesentlicher Teil unserer Strategie besteht darin, in den wichtigen Märkten Europas vertreten zu sein. Der Markteintritt in der Schweiz ist dafür ein weiterer wichtiger Meilenstein. Insgesamt zählen nun 27 Länder (einschließlich Schweiz) zum DHL Parcel Europe Netzwerk“, so Achim Dünnwald, CEO DHL Parcel Europe.
Günstiger als die Konkurrenz

Weiterhin betont Birnstingl, man wolle die Schweizer Kunden „mit Qualität und nicht mit Dumpingpreisen überzeugen“. Daher beginnt die DHL mit 400 Servicestationen, die in den nächsten Jahren auf über 1.000 Anlaufstellen erweitert werden. So soll die ganze Schweiz flächendeckend bedient werden. Auch in Sachen Kosten möchte DHL die Kunden von sich überzeugen und „bei vergleichbarer Leistung gegenüber der Konkurrenz einen Kostenvorteil bieten“.

Schweizer Online-Händler positiv eingestellt

Die heimischen Online-Händler sind erfreut über die Nachricht und den damit entstandenen zusätzlichen Wettbewerb. „Wir wünschen uns schon länger einen zusätzlichen relevanten Paketzusteller, der den Wettbewerb innerhalb der Schweiz forciert“, so Patrick Kessler, Präsident des Verbands des Schweizer Versandhandels. Besonders bezüglich der Konkurrenz mit Online-Giganten, wie Amazon, Zalando und co., kommen die günstigen Preise den Versandhändler gerade recht.