Brexit: Alternativen für EU Lieferanten und umgekehrt

Supply-Chain-Manager ergreifen Maßnahmen

Durch den Brexit müssen Unternehmen auf beiden Seiten des Ärmelkanals nach Alternativen suchen. Auch bewährte Supply Chains müssen geprüft werden.

„Britische und EU-Unternehmen werden vorbereitet sein, ihre Supply Chains umzurouten, wenn die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU im Jahr 2019 scheitern. Sie verschwenden keine Zeit damit, die Verhandlungen abzuwarten“, so Gerry Walsh, Group CEO am Chartered Institute of Procurement & Supply (CIPS) in einer aktuellen CIPS-Umfrage zum Thema Brexit.

Laut der Umfrage halten 32% der britischen Unternehmen, die mit EU-Lieferanten zusammengearbeitet haben, nach Lieferalternativen in der britischen Wirtschaft Ausschau. Auch 45% der europäischen Unternehmen mit britischen Lieferanten suchen nach einem Ersatz innerhalb der EU.

Vor allem die britischen Unternehmen tragen bereits die Konsequenzen des Brexits. 65% der Teilnehmer werden von der Schwäche des Britischen Pfundes benachteiligt, da dadurch höhere Supply-Chain-Kosten für die Unternehmen entstehen. 29% der Unternehmen mussten deswegen über ihre bestehenden Verträge neu verhandeln.

Supply-Chain-Manager haben bereits Maßnahmen eingeführt. 44% der britischen Supply-Chain-Manager arbeiten an Risikoanalysen. 28% kalkulieren die Folgen möglicher neuer Zölle. Des Weiteren vertiefen 23% ihre Verbindung zu EU-Lieferanten während sich 21% nach neuen Lieferanten außerhalb der EU und Großbritannien umsehen. Nur 23% der Befragten haben sich noch nicht auf die Auswirkungen des Brexits vorbereitet.

Die Studie zeigt weiterhin, dass die britischen Supply-Chain-Manager den Folgen kritischer gegenüberstehen als ihre europäischen Kollegen. Das liegt daran, dass sie eine schwache Verhandlungsposition ihrer Regierung für die Wirtschaft befürchten. Insgesamt stimmen britische und europäische Manager darin überein, dass Zölle und Quoten minimal gehalten werden sollten.