Chinese New Year 2024 & Terror im Roten Meer
Autorin: Denise Roggenbuck, Leitung Fourth Party Logistics bei Kloepfel 4PL
Appell für die Transformation von Lieferketten
Das chinesische Neujahrsfest 2024, die damit verbundenen Fabrikschließungen und Einschränkungen im Fracht- und Schiffsverkehr haben erneut erhebliche Auswirkungen auf die Lieferketten und den europäischen Markt. Hinzu kommt der Terror im Roten Meer. Die auf Lieferketten spezialisierte Kloepfel Consulting will sensibilisieren.
Viele Gegenmaßnahmen sind auch bekannt, doch oft fehlen die Kapazitäten diese umzusetzen.
Chinese New Year 2024 – Fabriken schließen teileweise wochenlang
Zum chinesischen Neujahrsfest, welches am 10. Februar 2024 beginnt, schließen viele Fabriken nicht nur eine Woche, wie sonst üblich, sondern teilweise einen Monat und länger. Dies ist auch auf eine niedrigere Nachfrage zurückzuführen.
Erhöhte Nachfrage nach Transport- und Logistikdienstleistungen
Aufgrund der Feiertage gibt es ohnehin eine erhöhte Nachfrage nach chinesischen Transport- und Logistikdienstleistungen. Dies liegt daran, dass viele internationale Unternehmen ihre Lagerbestände im Vorfeld der Feiertage auffüllen, um während der Schließungen der Fabriken versorgt zu bleiben. Nach den Feiertagen gibt es dann wieder einen Ansturm auf Transport- und Logistikdienstleistungen, um die während der Feiertage aufgelaufenen Aufträge abzuarbeiten. Diese erhöhte Nachfrage führt zu Engpässen bei den Transportkapazitäten und erhöht die entsprechenden Kosten.
Einschränkungen im internationalen Fracht- und Schiffsverkehr
Während des chinesischen Neujahrs kann es außerdem zu Einschränkungen im internationalen Fracht- und Schiffsverkehr kommen, insbesondere in der südostasiatischen Region. Viele Arbeiter in der Logistikbranche nehmen ebenfalls Urlaub, was zu reduzierten Betriebszeiten in Häfen und bei Spediteuren führen kann. Dies führt zu Verzögerungen in der Abfertigung und im Transport von Waren, was sich auf die globalen Lieferkette auswirkt.
Terrorangriffe im Roten Meer
Hinzu kommen die aktuellen Terrorangriffe im Suezkanal und im Roten Meer, die erheblichen Auswirkungen auf die globalen Lieferketten und insbesondere auf den europäischen Markt haben. Die Angriffe führen dazu, dass viele Unternehmen ihre Transportrouten umleiten. Dies betrifft etwa 15 Prozent des globalen Schiffsverkehrs, der durch den Suezkanal und das Rote Meer verläuft. Die Umleitung über das Kap der Guten Hoffnung verlängert die Routen um etwa 6.000 bis 7.000 Kilometer bzw. circa drei Wochen und sorgt für steigende Kosten.
Kosten für Luftfrachten steigen
Aufgrund dieser Umstände stellt Kloepfel einen deutlichen Anstieg im Bereich Luftfracht fest, da u.a. europäische Kunden gezwungen sind, diesen teuren Weg zusätzlich einzuschlagen, um vertragliche Verpflichtungen erfüllen zu können.
Ein Weckruf zur Transformation von Lieferketten
Grundsätzlich gilt es, seine Lieferketten resilient genug aufzustellen. Dazu sollten Unternehmen alternative Transportwege wie Luft- oder Schienenfracht bzw. alternative Häfen prüfen, um die Belastung für die eigenen Lieferkette so gering wie möglich zu halten. Wichtig ist auch eine proaktive und offene Kommunikation mit den Kunden und Lieferanten. Lieferzeiten müssten gegebenenfalls angepasst, alternative Lieferanten aktiviert bzw. gefunden und Lagerbestände aufgestockt werden.
Darüber hinaus muss mehr in Technologie zur Verbesserung der Lieferkettentransparenz und -effizienz investiert werden. Big Data und künstlicher Intelligenz helfen, präzisere (Risiko-)Prognosen zu erstellen, um bessere auf Marktveränderungen reagieren zu können.
Es sollten Partnerschaften mit lokalen Unternehmen in Asien zur Sicherung der Lieferketten aufgebaut werden.
Die Qualifizierung von Mitarbeitern und die Implementierung von Dual Sourcing helfen ebenfalls, die Lieferketten zu stärken.
Außerdem sollten Extremszenarien im Rahmen von Szenariomodellierung und Simulationen getestet werden, um die Resilienz der Lieferkette unter verschiedenen Bedingungen zu testen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Eine gründliche Analyse der Kostenstruktur in der Lieferkette wiederum hilft, hohe Kostenfaktoren zu identifizieren und mögliche Einsparungsmöglichkeiten aufzudecken.
Und wenn Kapazitäten zur Stärkung der Lieferketten fehlen?
Wem hierzu die Fachkräfte fehlen, kann auf die Dienste spezialisierter Dienstleiter wie Kloepfel Consulting zurückgreifen. Diese stärken die Lieferketten ihrer Kunden mit maßgeschneiderten Transformationsprogrammen.
Kontakt:
Kloepfel Group
Christopher Willson
Tel.: 0211 941 984 33 | Mail: rendite@kloepfel-consulting.com
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