Schweiz: Gütertransport unter der Erde

Großteil des Güterverkehrs soll in Tunnel verlagert werden

In Raststatt gelangen im August in einem Tunnel zwischen Karlsruhe und Basel Wasser und Erde unter die Gleise. Diese sackten dadurch ab und die Bahnstraße wurde unbenutzbar. Nicht nur der Personenverkehr, auch der Schienengüterverkehr zwischen Deutschland, der Schweiz und Italien war davon betroffen, was erhebliche Auswirkungen für die Logistikunternehmen hatte.

Die Schweiz arbeitet bereits seit längerem an einer Alternative. Denn schon seit rund 150 Jahren sind sie gezwungen, wegen dem an vielen Stellen fast unüberwindbaren Gebirge den Tunnelbau für den Güterverkehr voranzutreiben und auszubauen.

Schon seit geraumer Zeit versucht die Schweiz eine Lösung für das Problem zu finden. Momentan wird an einem Projekt „Cargo sous terrain“ gearbeitet. Die auf Tunnel spezialisierte Braubranche soll ein weitreichendes Tunnelsystem für den Güterverkehr rund 50 Meter unter der Erde entwerfen. Eine U-Bahn soll Millionen Tonnen von Gütern jedweder Art befördern und an der Tunneldecke soll eine Seilbahn leichtere Fracht wie Briefe und Pakete transportieren.

Geplant ist, 40 Prozent des Güterverkehrs von der Straße in das Tunnelsystem zu verlagern. Für die Fertigstellung ist das Jahr 2045 anvisiert. Neben den beiden großen Supermärkten der Schweiz, Migros und Coop wird das Projekt außerdem von der Post, den Schweizer Bundesbahnen, dem schweizerischen Verkehrsministerium sowie einigen Logistikfirmen unterstützt.

Jedoch wird das Projekt einiges kosten, die Planer rechnen mit 33 Milliarden Franken. Steuergelder sollen nicht für das Projekt genutzt werden. Die Unternehmen Coop, Migros, Mobiliar, SAP und Helvetia haben auch schon Investitionen in der Baubewilligungsphase getätigt. Ab 2030 soll schon das erste Teilstück einsetzbar sein.