Roboterhersteller Knapp gestaltet die Logistik neu

Robotik bildet die Zukunft der Logistik

Immer mehr Probleme ereilen Distributionszentren: Die Menge der Artikel nimmt zu, genauso die Ansprüche an die Geschwindigkeit. Dabei ergeben sich das Maß an Qualität bei der Auftragsabwicklung und die maximalste Flexibilität als die größte Hürde. Zudem sollen Lagersysteme so effektiv wie möglich zu managen sein – ebenfalls flexibel sowie effizient, als auch kostensparend. Um diese Probleme zu bewerkstelligen wurden Open Shuttle geschaffen. Sie werden auch autonom agierende Roboter genannt. Knapp Systemintegration ist ein Unternehmen, welches derartige Roboter herstellt. Nun stellte der österreichische Entwickler und Hersteller im September ein neues Add on vor: Dieses soll es möglich machen, dass ein Open Shuttle dazu in der Lage ist, zwei Ladungsträger eines Flachbaugruppenmagazins zu transportieren, ohne dabei das Risiko einzugehen umzukippen. „Magazine werden am Ende einer Bestückungsmaschine mit einzelnen Platinen gefüllt und müssen anschließend entweder erneut einen Bestückungsvorgang bei einer anderen Maschine durchlaufen oder müssen in ein Zwischenlager gebracht werden“, äußerte Gregor Schubert-Lebernegg, Produkt-Manager Open Shuttle bei Knapp. Außerdem sollten die Bestückungsmaschinen im Regelfall mit leeren Magazinen versorgt werden.

Roboter achten gegenseitig aufeinander

Besonders zu beachten ist die Weise, wie der Roboter auf seine Umwelt reagiert. Dadurch, dass das Fahrzeug auf natürliche Konturerkennung spezialisiert ist, besitzt es gleichzeitig die Fähigkeit intuitiv Hindernisse zu umgehen. Somit ist es nicht mehr nur an eine Route gebunden, sondern kann sich frei für andere Wege entscheiden. Außerdem sind die Fahrzeuge gruppenmäßig in der Lage, selbstständig die Aufgaben unter sich aufzuteilen und auf den anderen Acht zu geben. Somit sind die Transportmöglichkeiten bestmöglich im Einsatz. Schubert-Lebernegg kommentiert freudig: „So gut wie alle Fahrzeuge am Markt sind darauf beschränkt, maximal eine Ladeeinheit zu transportieren. Das neue Fahrzeug kann zwei Ladeeinheiten transportieren, wodurch die Transportkapazität verdoppelt wird.“. Das Handling erfährt mehr Freiheiten, da man sich nicht mehr nur auf eine Ladeeinheit beschränken muss. Das vorgestellte Fahrzeug wird für die Elektronikfertigung als Magazintransport eingesetzt.

Robotik muss sich Anforderungen stellen

„Robustheit, automatisches Fehler-Handling und konstante Performance sind Anforderungen, die im industriellen Umfeld gestellt werden und die Roboter erfüllen müssen“, erklärt Markus Posch, Produkt-Manager Roboter Systeme bei Knapp. Denn die Logistik hat heutzutage eine Menge Anforderungen an die Robotik. Um Kartonagen zu transportieren, werden Palletierroboter verwendet. Mit Hilfe einer KI zur Packbildrechnung, werden robuste Versandpaletten von den Robotern geschaffen. Daraufhin werden Kartons durch mechanische Greifer von Paletten genommen – oder richtig positioniert. Zur Produktpalette von Knapp gehört ebenfalls ein Kommissionier-Roboter, welcher den Namen Pick-it-Easy Robot trägt. Diese sortieren Dank einer Software, jeden geforderten Artikel in der richtigen Menge raus. Posch behauptet: „Unser Pick-it-Easy Robot trifft die Anforderungen rund um die Trends Robotik, Machine Learning und Industrie 4.0.“.

Trend zur Robotik

Außerdem sagt Posch, wenn er an die Zukunft denke, wird der Trend für Robotik in der Logistik noch weitreichender werden. Die Digitalisierung treibt sich immer schneller voran, weswegen sich z.B. die Sensorik, die Bildverarbeitungs-Systeme, als auch Software-Algorithmen rasant weiterentwickeln. Grund für die zusätzliche Schnelligkeit sind die großen Förderprojekte sowie zahlreiche Investoren. Ebenso versuchen viele Konzerne mitzuhalten und sorgen regelmäßig für Investitionen in der betriebseigenen Technologie. Zu beachten sind ebenfalls die Start-ups, welche durch innovative Ideen, die Entwicklung der Robotik weitertreiben.

Die Probleme der Zukunft

Jedoch wird die Logistik in Zukunft mit ein paar Problemen zu kämpfen haben: Der Online-Handel befindet sich im stetigen Wachstum, Ressourcen werden immer geringer – während Personalkosten steigen. „Die Schlüsselkomponenten sind die Greif-Einheit, das Kamerasystem und die Software.“, erklärt Posch. Den geeigneten Greifer für die unterschiedlichsten Formen, Flächen und Größen zu finden, entpuppt sich als eine große Herausforderung. Genauso sind die Kamerasysteme ein wichtiger Bestandteil der Robotik. Anhand von Machine Learning, werden sich auch dort in Zukunft große Fortschritte zeigen. „Das System lernt kontinuierlich dazu und steigert die Leistungsfähigkeit über die Zeit. Die Integration und die Vernetzung von Roboter-Systemen werden zukünftig auch eine entscheidende Rolle spielen“, erklärt Posch.